Erste Übungen

Ronja integrierte sich schnell in die Herde, und schien auch sonst den Umzug gut verkraftet zu haben. Nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit , begann ich mit Ronja zu üben. Das erste Problem war das Hufe geben, es war auch gleichzeitig das dringlichste Problem da die Hufe unbedingt ausgeschnitten werden mußte. Also machte ich mich mit Hilfe von meinem Mann an die Arbeit. Da die Pferde bei einer Bekannten auf der Sommerkoppel standen (zwar mit Unterstand dafür gab es aber keine Anbinde Möglichkeiten, außer dem Koppelzaun der sah aber nicht besonders stabil aus (Holz Zaun mit zusätzlichem Elektro). Anbinden war also nicht, ich hielt mein Pferd und mein Mann übte Hufe geben. Die Vorderbeine klappten erstaunlich schnell, nur Hinten viel es Ihr schwer sich auszubalancieren. Aber nach ein paar Wochen war das Problem auch behoben und ich konnte endlich die Hufpflegerin anrufen.

Spazieren gehen…..

Die ersten Spaziergänge waren sehr abenteuerlich, da Ronja noch nie die Heimatliche Koppeln verlassen hatte. Das erstaunte Gesicht beim betreten der geteerten Straße und den dazu gehörenden Geräuschen werde ich wohl nie vergessen. Allerdings passierten mir auch das ein oder andere Malheur z.B. beschloss mein nettes Pferd eines Tage das es nicht mehr weitergehen will und drehte sich entschieden um, um dann im Galopp nach Hause zu gehen. Ich ziemlich schnaufend hinter her, immer in der Hoffnung das sie vielleicht doch noch stehen bleibt, tat sie dann auch , allerdings erst direkt neben der Sommerkoppel. Seit dem Tag ging ich immer mit Führkette spazieren, das ersparte mir so manche grauen Haare….

Verladen

Über dieses Thema könnte ich echt Bücher schreiben. Nach mehreren mißlungenen Verladeversuchen und einem 8 km langen Spaziergang (vom Sommer zum Winterstall) , beschloß ich einen Hänger zu kaufen, koste es was es wolle. Also wurde die Haushaltskasse geplündert und ein Hänger erworben, nach dem wir uns mehrere gebrauchte Hänger angeschaut hatten (alles alte Klapperkisten für die, die Leute noch viel Geld wollten), haben wir uns dann doch für einen neuen Hänger entschieden. Mit eigenem Hänger und täglichem Training schafften wir dann auch diese Hürde.
Tipps für`s Verladetraining

  • Ruhe
  • Keine Zuschauer die eh alles besser wissen und nur blöde Bemerkungen machen
  • Kraftfutter gibt es nur noch im Hänger bzw. am Anfang auf der Rampe ,
    dann verschwindet der Eimer immer mehr im inneren.

Am Anfang tolerieren wenn das Pferd den Hänger gleich wieder verlässt
(das kommt mit der Zeit)

Wenn das Pferd ruhig im Hänger stehen bleibt, die Stange hinten schließen, meistens versucht das Pferd jetzt zurück zu gehen, um das Pferd zu beruhigen einen großen Eimer mit Futter (Karotten, Äpfel) richten um das Pferd abzulenken. Wenn das Pferd wieder frisst , die Stange wieder entfernen.

Falls man einen ruhigen Stallkameraden hat kann man das natürlich ausnutzen und das Pferd als erstes in den Hänger stellen.

Roundpen arbeit (Join up) kann auch sehr hilfreich sein.

Das oberste Prinzip ist aber, nicht Aufgeben irgendwann geht das Pferd von alleine in den Hänger.

Longieren

Am Anfang longiert man am besten zu Zweit bzw. man bereitet das Pferd mit Führübungen auf das Longieren vor. Zum Longieren benötigt man ein gut sitzendes Halfter, eine Longe und ein Longiergerte diese sollte nicht zu schwer sein sonst tun die Arme sehr schnell weh.

Am Besten man beginnt beim Führtraining etwas mehr Abstand zum Pferd aufzubauen und verlegt die Führposition weiter nach hinten (zur Kruppe). In dieser Position führt man jetzt verschiedene Figuren, ganze Bahn , Zirkel, Anhalten. Durch den relativ kurzen Abstand kann man immer noch körpersprachlich sehr deutlich auf das Pferd einwirken. Mit zunehmender Sicherheit des Pferdes, kann auch der Abstand vergrößert werden. Beim ersten richtigen Longieren ist ein Helfer dennoch sehr sinnvoll. Er kann das Pferd die ersten paar Runden führen uns sich dann langsam zurückziehen. Falls man keinen Helfer zur Hand hat und das Pferd nicht auf der Zirkellinie bleiben will, sollte man zur Führposition zurückkehren und die Übung so wieder langsam aufbauen.

Wenn die Übung ein paar mal im Schritt geklappt hat kann man sich an das Traben wagen.

Galopp

Den meisten Pferden fällt es schwer an der Longe zu galoppieren hier empfiehlt es ich das Pferd zuerst beim Freilaufen an das Kommando Galopp zu gewöhnen und diese Gangart erst zu einem späteren Zeitpunkt an der Longe abzufragen.

Ich begann Ronja mit ca. 3 Jahren zu longieren. Dabei machte ich den Fehler immer mit den Schultern parallel zum Pferd zu stehen dadurch schickte ich das Pferd Körpersprachlich weg und ich hab mich gewundert warum die immer so nach außen drängelt. Heute einen Longierkurs weiter, weis ich das es besser ist schräg zum Pferd zu stehen und generell etwas weiter hinten (Richtung Kruppe) als ich das mal gelernt hatte. Hierbei sei auch auf das Buch: “Rrichtig Longieren von Doris Suess-Schöttel verwiesen. Dazu noch einen Tipp gerade bei jungen Pferden lohnt es sich in einen Longierkurs zu investieren. Gerade junge Pferde.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.